Der Herbst ist da (Klanggeschichte)

„Der Herbst ist da“ ist eine Klanggeschichte. Immer, wenn in der Geschichte ein Gegenstand oder ein Wetterphänomen erwähnt wird, kann der jeweilige Klang auf den entsprechenden Instrumenten gespielt werden.

Hier sind Vorschläge für die einzelnen Klänge. Natürlich könnt ihr aber auch mit den Kindern zusammen eigene Klänge entwickeln.

Wind:
Windgeräusch mit der Atemluft oder Krepppapierstreifen

Drachen:
Mundharmonika

Eicheln/knacken/klopfen:
Klanghölzer

Regen/Tropfen:
Reis in Plastikflasche oder Regenmacher

Donner:
Trommel

Blitz:
Sandblock (Holzblöcke, auf der Innenseite Sandpapier)

Sonne:
Kleine Glöckchen

Regenbogen:
Schwarze Tasten auf dem Klavier

Die Geschichte wird im Video erzählt. Ihr findet den Text auch weiter unten auf der Seite.

Der Herbst ist da

Eine Klanggeschichte von Julia Krenz

Der Herbst war da, endlich hatte er angefangen. Leon saß am Fenster seines Zimmers und schaute den Wolken nach, die vom Wind über den Himmel getrieben wurden. Das war genau das richtige Wetter, um den Drachen steigen zu lassen. Wie gut, dass er dieses Jahr schon alt genug war und allein rausgehen durfte. Er sagte nur Mama Bescheid und zog sich seine Schuhe und die gefütterte Jacke an. Dann klemmte er seinen Drachen unter den Arm und ging nach draußen.

Direkt hinter ihrem Haus war ein kleines Wäldchen, durch das er gehen musste, um zum Feld zu kommen. Das Wetter klang wunderbar geheimnisvoll. Der Wind rauschte durch die Zweige und ließ die Blätter zu Boden wirbeln.

Da knackte es hinter ihm. Was war das? Da, schon wieder ein Knacken, dieses Mal auf der anderen Seite. Leon drehte sich um. War das ein Tier? Ach nein, der Wind hatte Eicheln von den Bäumen geschüttelt.

Er ging durch einen Blätter-Eichel-Haufen und spielte Wind mit seinen Füßen. Wenn er auf die Eicheln stieg, klang es fast wie Popcorn, das in der Pfanne aufploppte. Herrlich!

Leon hatte den Waldrand erreicht und hielt den Finger prüfend in den Wind. Ja, das konnte gehen. Er wickelte ein bisschen von der Schnur ab und rannte los. Hinter ihm stieg der Drachen flatternd in die Höhe. Leon gab den Drachen mehr Schnur und sah zu, wie der Wind den Drachen tanzen ließ. Höher und höher stieg der Drachen in die Lüfte.

Doch was war das? Eicheln konnten es nicht sein. Auf dem Feld standen keine Bäume. Da war schon wieder dieses leise Klopfen zu hören und dann landete auch schon ein Tropfen direkt auf seiner Nase.

Leon blickte in den Himmel. Der Wind hatte dunkle Wolken vor sich hergeschoben. Schnell wickelte Leon die Schnur auf und ließ seinen Drachen sanft zur Erde zurückkommen.

Die Tropfen wurden mehr und größer und auch der Wind hatte deutlich aufgefrischt. Leon klemmte sich seinen Drachen wieder unter den Arm und lief zum Wald zurück. Dort war er zuerst vor den Tropfen geschützt, doch der Regen wurde stärker und die Tropfen fanden den Weg zwischen den Blättern hindurch.

Zum Glück war er nun fast zu Hause. Als er durch den Garten lief, peitschte ihm der Wind die Regentropfen ins Gesicht. Schnell lief er weiter. Seine Mutter stand schon in der Tür und erwartete ihn. Kaum war er im Haus, hörte er ein fernes Donnergrollen. Kurz danach folgte ein Blitz. Der anschließende Donner war schon ein bisschen lauter als zuvor. Immer schneller folgten Blitz und Donner aufeinander, bis das Gewitter an ihrem Haus vorbeigezogen war.

Leon hatte sich die Haare trockengerubbelt und seinen Drachen auf den Wäscheständer gelegt. Anschließend hatte er Blitz und Donner gemütlich vom Wohnzimmer aus beobachtet. Jetzt fielen nur noch wenige Tropfen und auch der Wind hatte sich wieder beruhigt. Da kam sogar die Sonne zum Vorschein.

Moment mal! Die Sonne schien, aber es regnete immer noch. Dann musste doch auch … Leon lief zur anderen Seite des Hauses in sein Zimmer und schaute in den Himmel. Wisst ihr, was dort zu sehen war? Ein wunderschöner Regenbogen.

 

Symbolkarten

Mit „Rechtsklick – Bild speichern unter“ könnt ihr die Bilder herunterladen.